Wer Beruf, Familie und Pflege unter einen Hut bringen möchte, vergisst häufig einen wichtigen Aspekt: die eigenen Bedürfnisse. Dabei ist gerade in dieser herausfordernden Situation die Selbstfürsorge von entscheidender Bedeutung. Nur wer auf die eigenen Kraftreserven achtet und sich regelmäßige Auszeiten gönnt, kann langfristig für andere da sein.
Die Realität zeigt, dass viele pflegende Angehörige erst dann an sich selbst denken, wenn die ersten Erschöpfungsanzeichen bereits deutlich spürbar sind. Setzen Sie daher von Anfang an klare Grenzen und kommunizieren Sie diese offen gegenüber allen Beteiligten. Sprechen Sie mit Ihrer Familie darüber, dass Sie regelmäßige Auszeiten benötigen und planen Sie diese fest in Ihren Wochenablauf ein. Das können kleine Zeitfenster für Sport, Hobbys oder Treffen mit Freunden sein.
Ein häufiger Irrglaube ist, dass Selbstfürsorge egoistisch sei. Das Gegenteil ist der Fall: Ihre psychische und physische Gesundheit ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Sie die Doppelbelastung aus Familie und Pflege dauerhaft bewältigen können. Nehmen Sie daher Warnsignale Ihres Körpers ernst und scheuen Sie sich nicht, auch professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen – sei es durch Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder psychologische Begleitung.